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Novag Constellation Quattro |
Die Namensgebung für ein Produkt ist immer eine heikle Sache, vor allem wenn dieses für den internationalen Markt bestimmt ist, wie zb Schachcomputer. Schon früh hat man seitens der Hersteller Begriffe wie
Super,
Turbo,
Mega,
Star verwendet, um die besondere Qualität und Leistung herauszustellen. Ein anderer Weg war eine klare Produktlinie vorzugeben, so dass der Verbraucher den Schachcomputer direkt einer Firma zuordnen konnte. Bekannt waren Städtenamen bei Mephisto, bekannte Großmeister bei Applied Concepts und Edelsteine bei Novag.
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Matt in 4! |
Bevor Novag Anfang der 90er zu den Edelsteinen griff, nutzte man für eine kurze Zeit Begriffe aus der klassischen Musik. Im Marketing dachte man wohl Schachspieler haben eine hohe Affinität zum Thema Klassik. Jedenfalls trugen die Novag's nun klingende Namen wie Accord, Allegro, Forte und Quattro - eine schöne Übersicht findet man im
Novag Prospekt von 1986 auf der Seite von Sammler
Hein Veldhuis. Dabei entstanden zwei der schönsten Schachcomputer aus Plastik. Der
Novag Constellation Quattro und der
Novag Constellation Forte. Beide mit identischem Gehäuse in Holz-Optik und roten Rand-LEDs, während die LEDs im Bedienfeld grün leuchten. Das Sensorbrett ist formidabel, spricht auch nach 30 Jahren immer noch auf leichten Druck sehr definiert an. Ist zudem ausreichend groß für einen guten Überblick in der Partie.
Während man in Deutschland
Quattro mit einem Allradantrieb-Auto verbindet, steht es beim Novag Quattro für die 4 MHz Prozessor-Taktung. Entwickelt als Mittelklasse-Gerät sieht es m.E. sehr edel aus. Wie beim
Super-Conny lässt sich die Rechentiefe über die Rand-LEDs anzeigen. Da anno 1986 fast ausschließlich die Spielstärke zählte, sind vom Quattro nicht viele über die Ladentheke gegangen. Wesentlich mehr konnte Novag vom neuen Spitzenmodell, dem Constellation Forte, absetzen. Dort wo sich beim Quattro eine (optisch schicke) schwarze Abdeckung befindet, hat der Forte ein 10-stelliges LCD. Nach langen Jahren hatte Novag endlich ein einsehen und das Kittinger-Flaggschiff mit einem informativen Display ausgestattet. Neben den Standards wie Züge, Stellungsbewertung, Hauptvariante und Rechentiefe, werden auch die NPS und die kumulierten Werte angezeigt. Weiters wurde erstmals - gleichzeitig mit dem
SciSys Leonardo - eine Schnittstelle zum PC geschaffen. In CSS 4/1987 wurde die Verbindung einem Praxistest unterzogen.
Der musikalische Ausflug endete recht schnell. Schade, man hätte sonst auch andere Musikrichtungen aufgreifen können - einen
Novag Metallica würde ich mir bestimmt zulegen:-)
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