Natürlich wollte man dem in den kommunistischen Ländern des Warschauer Pakts etwas entgegensetzen, doch wer sich erinnern kann wie es dort mit dem technischen Fortschritt bestellt war, weiß um die Schwierigkeiten einer solchen Produktion. So existieren fast ausschließlich Klone von West-Schachcomputern. Die Ausnahmen sind der Chess Master Diamond aus der DDR und die Geräte der Elektronika-Familie aus Leningrad bzw. St. Petersburg.
Electronika (Электроника) ist der Markenname für Heimcomputer, Taschenrechner und elektronische Spielgeräte aus der ehemaligen UdSSR. Produziert wurden diese in den Svetlana-Werken in Leningrad, später St. Petersburg. Die Bezeichnung IM steht dabei für "Mikroprozessor-Spiel". Ab 1986 entstand so der erste(?) Schachcomputer aus der UdSSR - der Elektronika IM-01. Ein 8KB Programm von V.Petrenko (laut ICCA Journal Vol 11) mit einem 16(!)-Bit Prozessor. Nach dem Zerfall der Sowjetunion kam ca. 1992 der Nachfolger Elektronika IM-01T heraus. Die Bedienung und Gehäuse waren identisch und manchmal auch das Schachprogramm. Wieso manchmal? Wo IM-01 drauf steht steckt mitunter ein IM-01T drin! Entweder wurden die Gehäuse mehrfach verwendet oder das Programm einfach in laufender Produktion verändert. Das lässt sich heute wohl nicht mehr klären. Erkennen lassen sich die unterschiedlichen Versionen ganz einfach an der Anzahl der Spielstufen: "früher" IM-01 = sechs; "später" IM-01/IM-01T = sieben!
1993 kam dann der letzte Schachcomputer aus St.Petersburg: der Elektronika IM-05. Mit verbessertem 24KB ROM Programm und einer leicht veränderten Bedienstruktur. Nach langem Tüfteln mit der kyrillischen Bedienungsanleitung, konnte ich der "Kiste" sogar eine Infoanzeige entlocken. Neben Zugzeiten für Weiß/Schwarz und dem besten berechneten Zug, zeigt der IM-05 auch die Suchtiefe inklusive Ast an. Als einziger mir bekannter Schachcomputer übrigens den Ast abwärts(!) zählend. Mittlerweile bekomme ich sogar eine Bauernumwandlung hin, nur eine Stellungseingabe bereitet noch Probleme.
Der IM-01/IM-01T dürfte nach rund 20 Aktivschachpartien bei 1400 ELO liegen. Im Spielaufbau zeigt er sich auch etwas stärkeren Kontrahenten gewachsen, verspielt Vorteile dann aber oft durch taktische Patzer. Dem IM-05 merkt man das größere und stärkere Programm sowie die schnellere Hardware an. Es besitzt im Gegensatz zu seinen Vorgängern ein PermanentBrain, welches ähnlich dem SciSys Turbo 16K zur Sofortantwort neigt. Hier zwei Partien gegen den SciSys Superstar 36K.
Electronika (Электроника) ist der Markenname für Heimcomputer, Taschenrechner und elektronische Spielgeräte aus der ehemaligen UdSSR. Produziert wurden diese in den Svetlana-Werken in Leningrad, später St. Petersburg. Die Bezeichnung IM steht dabei für "Mikroprozessor-Spiel". Ab 1986 entstand so der erste(?) Schachcomputer aus der UdSSR - der Elektronika IM-01. Ein 8KB Programm von V.Petrenko (laut ICCA Journal Vol 11) mit einem 16(!)-Bit Prozessor. Nach dem Zerfall der Sowjetunion kam ca. 1992 der Nachfolger Elektronika IM-01T heraus. Die Bedienung und Gehäuse waren identisch und manchmal auch das Schachprogramm. Wieso manchmal? Wo IM-01 drauf steht steckt mitunter ein IM-01T drin! Entweder wurden die Gehäuse mehrfach verwendet oder das Programm einfach in laufender Produktion verändert. Das lässt sich heute wohl nicht mehr klären. Erkennen lassen sich die unterschiedlichen Versionen ganz einfach an der Anzahl der Spielstufen: "früher" IM-01 = sechs; "später" IM-01/IM-01T = sieben!
Schwarz hat gewonnen! |
Der IM-01/IM-01T dürfte nach rund 20 Aktivschachpartien bei 1400 ELO liegen. Im Spielaufbau zeigt er sich auch etwas stärkeren Kontrahenten gewachsen, verspielt Vorteile dann aber oft durch taktische Patzer. Dem IM-05 merkt man das größere und stärkere Programm sowie die schnellere Hardware an. Es besitzt im Gegensatz zu seinen Vorgängern ein PermanentBrain, welches ähnlich dem SciSys Turbo 16K zur Sofortantwort neigt. Hier zwei Partien gegen den SciSys Superstar 36K.
SciSys Superstar 36K - Elektronika IM–05
1.e4 e5 2.Sf3 Sc6 3.Sc3 Sf6 4.Lb5 Sd4 Buchende Elektronika IM–05 5.Sxd4 exd4 6.e5 dxc3 7.exf6 Buchende Superstar 36K 7...cxd2+ 8.Dxd2 Dxf6 9.0–0 c6 10.Lc4 d5 11.Lb3 Le7 12.Te1 0–0 13.De3 Le6 14.c3 Tfe8 15.Ld2 Dg6 16.a4 c5 17.Df4 c4 18.Ld1 Tad8 19.b4 b6 20.Lf3 h5 21.De5 h4 22.Df4 h3 23.a5 hxg2 24.axb6 Ld6 25.Dd4 Dh7 [25...Lxh2+! 26.Kxh2 g1D+ 27.Txg1 Dh7+ 28.Kg3 Dh3+ 29.Kf4 Dh2+] 26.Lxg2?? Lxh2+? Qxh2! 27.Kf1 axb6 28.Dxb6? d4 29.Te4 d3? 30.Ta7 Dh5 31.f3 Lh3 32.Txe8+? Txe8 33.Dc6 Te2 34.Ta8+ Kh7 35.Th8+ Kxh8 36.Da8+ Lb8? [36...Kh7 37.De4+ Txe4 38.Le3 Dxf3+ 39.Ke1 De2#] 37.Dxb8+ Kh7 38.Dg3 Txg2 39.Df2 Kg8 40.Lf4 Dg6 41.Ke1 Txf2 42.Kxf2 Dg2+ 43.Ke3 d2 44.Le5 d1D 45.Lxg7 Dgxf3# 0–1
Elektronika IM–05 - SciSys Superstar 36K
1.e4 c6 2.d4 d5 3.e5 Lf5 4.Sc3 Buchende Elektronika IM–05 4...Dd7 Buchende Superstar 36K 5.Sf3 e6 6.a3 Se7 7.Lg5 h6 8.Ld2 f6?! 9.Le2 Le4 10.exf6 gxf6 11.Sh4 Lg7 12.Sxe4 dxe4 13.Lh5+ Kf8 14.Lb4 Kg8 15.De2 Sf5 16.Dxe4 Sxd4 17.0–0–0 f5 18.Df4 e5 19.Dg3 a5? 20.Lc5 f4 21.Dd3 Dd5? 22.Lxd4 exd4 23.Sf5 Kf8 24.Sxg7 Tg8? 25.Tde1 Dd8 26.Dg6 De7 27.Txe7 Kxe7 28.Sf5+ Kd8 29.Dxg8+ Kc7 30.Sxh6 b5 31.Lf3 Kb6 32.Sf5 d3 33.Dd8+ Ka6 34.Lxc6 d2+ 35.Kxd2 Sxc6 36.Dxa8+ Kb6 37.g4 fxg3 38.hxg3 a4 39.Th6 b4 40.Txc6+ Kb5 41.Da6# 1–0
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen