Samstag, 12. September 2015

Fidelity Mach II - Grüße aus L.A.

Zwei Aufkleber auf der Verpackung seines Vorgängers kündigen ihn an: Mach II, Model 6097 with 128K Bytes additional RAM for Hash Tables und American Open L.A. PROGRAM steht dort in fetten Lettern auf leuchtend-gelbem Grund. Auch die Bedienungsanleitung stammt noch vom Excel 68000, der erstmalig Hash-Tables in einem Micro-Schachcomputer nutzte zur Beschleunigung der Suche - vor allem im Endspiel. Doch der Excel litt an Kinderkrankheiten. Die Eröffnung hatte das ein oder andere Loch, das Mittelspiel war wenig druckvoll und die 16KB Hash Tables zu gering. Hinzu kam eine fehlerhafte Mattstufe.

Mit dem Mach II sollte alles besser werden; wurde es auch, allerdings stufenweise. Vom Mach II sind insgesamt 5(!) Programmversionen erschienen, die man mit Hilfe eines Stellungstests aus der schwedischen Zeitschrift PLY 2/88 unterscheiden kann.

Die Lösung ist Lxa7 mit Matt in 4.

Stufe H4:

Mach II a:              2:20 Min. e4?
Mach II b:              3:35 Min. Lxa7
Mach II c(1):         3:24 Min. Lxa7
Mach II c(2):         5:03 Min. Lxa7
Mach II c+:           5:40 Min. Lxa7
(L.A. Version)

Beim American Open in Los Angeles 1988 spielte ein Excel 68020 besonders erfolgreich und erzielte gegen Menschen 28:20 Punkte, vor Mephisto mit 26:22 und Novag mit 24:24 Punkten. Fidelity errechnete daraus 39 ELO Vorsprung gegenüber Mephisto und fortan wurde diese Version in allen Mach II verbaut als L.A. PROGRAM. Laut Fidelity spielte diese Version 30% schneller als seine Vorgänger und hatte eine verbesserte Eröffnungsbibliothek. Wie viel Gewinn das in ELO-Punkten ausmachte ist leider nie aufgeschlüsselt worden. In der SSDF-Liste
befanden sich lediglich der Mach IIa (1878 ELO) und Mach IIc (1915 ELO).

Mach II mit Schriftzug Fidelity Electronics in ROT!



Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen