Montag, 19. November 2018

Millennium Exclusive - Richard Lang zum Dritten

Sie hatten es wieder getan. Millennium hatte zum dritten Mal die Chess Genius Engine von Richard Lang in einen Schachcomputer gepackt. Nach dem ersten Wurf Millennium ChessGenius kam schnell der optisch fast identische, mit etwas mehr MHz ausgestattete ChessGenius Pro. Nun hatte man, auf mehrfachen Wunsch, endlich eine luxuriösere Variante kreiert, den Millennium Exclusive. Nur - leider eben wieder mit der selben Engine. Hier hatten sich die meisten User eine Engine von anderen namhaften Programmierern gewünscht. So weit der Stand aus 2017.

Genau aus diesem Grunde blieb ich anfangs zurückhaltend. Schon der CG Pro konnte mich nicht erwärmen. Warum ich nun doch zugeschlagen habe? Zuerst waren es nur Gerüchte das ein De Koning-Programm erscheinen soll für die Kiste. Offen anfangs auch, ob es ein reines Software-Update oder mit komplett neuer Hardware ausgestattet wird. Gut, diese Infos sind seit Anfang 2018 heraus und spätestens zum Weihnachtsgeschäft wird das optisch an den TASC R30 angelehnte The King Element ausgeliefert werden. Doch das wird eine andere Geschichte.

Nun zum jetzigen Exclusive mit ChessGenius. Nochmals wurde die Hardware verbessert, was max. 50-70 ELO Punkte gegenüber dem CGPro geben dürfte. Das flache Schachbrett mit 81 LEDs und Figurenerkennung ist sehr gefällig, mit 40x40cm in den klassischen Maßen des Mephisto Exclusive Bretts. Die LEDs haben eine sagenhafte Leuchtkraft, wenn alle zum Testlauf blinken ist man schon leicht "geflasht"😳. Die Bedieneinheit des "MCGE" fällt dagegen optisch spartanischer aus und erinnert mich eher an eine Nintendo DS Konsole. Das Punktmatrixdisplay wirkt etwas grob gerastert, aber vielleicht hatte Millennium einfach nur ein Herz für die sehschwächeren BestAger😆...haha. Man gewöhnt sich jedenfalls schnell daran. Die Bedienung selber ist für jeden der die früheren Lang-Module von Mephisto kennt ein Kinderspiel. Bislang musste ich erst 1x das Handbuch konsultieren, um das Prozedere für ein Software-Update zu eruieren.

Updates gab es schon in mehrfacher Form. Neben einem PGN-Tool und weiteren Büchern, hatte man sich der Beschwerden über die immer gleiche Engine angenommen. So hat Richard Lang wirklich nochmal Hand angelegt. Seit Frühjahr 2018 gibt es das Firmware C23 als Download mit einer veränderten ChessGenius-Engine. Vornehmlich im Endspiel soll diese verbessert agieren, in manchen Stellungsbildern im Mittelspiel auch langsamer sein. Nun gut, es geht ja hier mehr darum überhaupt eine separate Engine für diesen Schachcomputer zu nutzen. Die Politik der kleinen Schritte scheint sich für Millennium bezahlt zu machen.

Im praktischen Spiel agiert der MCGE mit dem Buch Klassisch wohl erfolgreicher, da die Varianten besser zu seinem Spiel passen. Das Meister-Buch ist breiter angelegt, bietet dadurch mehr Varianz.